Donnerstag, 17. November 2011

Lass uns...


Lass uns ein bisschen übers Leben reden, wenn sich Gefühle regen und die Gedanken aus dem Dunkel hin zum Licht bewegen. Wenn die Haut sich kräuselt,  wenn das Fleisch sich windet. Wenn das Gehirn, ganz zaghaft tastend, Antwort findet. Wenn man das Ungedachte sucht mit scheuem Blick und plötzlich schreckensbleich erkennt, es starrt zurück.  

Lass uns ein bisschen fragen wie man sich wohl fühlt, wenn man den Schlaf erkennt, der jede Regung lähmt, der Menschen fügsam macht und selbst das freie Atmen hemmt.  Wenn man bemerkt, dass man nicht ist was man an anderen vermisst. Wenn die Erde bebt, sich der Vorhang hebt und das was auf der Bühne klebt ist nichts als Blut.

Lass uns ein bisschen raten ob man es goutiert, wenn sich das Leben langsam auseinanderschmiert und nicht ein Funke ungeniert mit redlich‘ Weisheit scheint verziert. Wenn sich die Taten rächen und von Selbstzweck sprechen, wenn Träume seifenblasengleich in tausend Stücke brechen. Weil man erkennt, dass man nicht ist was man bei anderen vermisst. Wenn man im Unbekannten wühlt nach etwas Glück und schließlich einsieht: es ist wie ein schlechter Fick. 

Lass uns ein bisschen übers Hoffen reden, wenn sich die Augen heben und sich die Stimmen aus dem Kopf direkt ins Herz begeben. Wenn die Zunge plötzlich durch die Lippen sticht und man die Worte spricht, durch die man Regeln bricht. Wenn man die Fäuste hebt, wenn der Körper bebt und das was an den Fingern klebt ist nichts als Wut.

© Sybille Lengauer




The Awakening

Let’s talk about life: when the feelings stir,
when the thoughts move to light from the darkest blur.
When the skin curls, when the flesh winds,
when the mind, groping shyly, an answer finds.
When you seek the unthought with bashful eyes
and, pale with fright, its staring-back realize.
Let’s ask ourselves how we can feel good
when we see that sleep cripples every flow,
makes people tame, makes the breath go slow.
When you see you’re not like this
what in others you miss
When the earth quakes,
the appearance breaks,
and what sticks to the fakes
is only blood.
Let’s have a guess if you were appreciating
life slowly disintegrating
and plenty of wisdom is decorating
every single spark inflating.
When deeds take their toll,
in self purpose they loll,
and when dreams burst like bubbles of Rock’n’Roll.
Because you see you’re not like this
what in others you miss.
When you grub in the unknown for a little bit of luck
and, when you find it, it’s just a boring fuck.
Let’s talk about hope, when you raise your eye
and the voices from your head to your heart do fly.
When your tongue pierces through your lips so you’ll
utter words so cruel
to break the rules.
When you raise your fists,
when your body twists,
and what sticks to your wrists
is only anger.

 translated by Ní Gudix,  © Sybille Lengauer


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